Karl Veitschegger © 2001
Tiersymbolik in Bibel und christlicher Tradition
Das
hier Zusammengetragene verdanke ich meiner Beschäftigung mit der Bibel, der
religiösen Kunst und der kirchlichen Erzähltradition, deren Tiersymbolik
häufig an Physiologus (vermutlich um 200 entstanden, oft erweitert) und an
(andere) außerbiblische antike Vorstellungen anschließt. Selbstverständlich
spielt für die Tiersymbolik auch der Volksglaube in seinen verschiedenen
lokalen Spielarten eine große Rolle. Zoologische Tatsachen im
wissenschaftlichen Sinn sind für eine Symbolisierung kaum ausschlaggebend,
sondern Tiere regen durch ihr Aussehen, ihre „Nützlichkeit“ (aus der Sicht
des Menschen) und ihre ihnen oft irrtümlich zugeschriebenen Verhaltensweisen
zu moralischen und religiösen Assoziationen an. Sie werden dem Menschen zum
Spiegel für sein Leben und Glauben. Fast jedes Symboltier bietet
variationsreich zugleich positive und negative Deutungsmöglichkeiten. Die
folgende Liste kann nur einen kleinen Teil des Spektrums wiedergeben. Der
Prozess der Symbolisierung unterliegt natürlich vielen Veränderungen und ist
auch weiterhin im Gange.
Adler
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In der Bibel Symbol für Gottes
Fürsorge, der die Seinen „auf Adlerflügeln" trägt (Ex 19,4). Der Adler
ist auch Sinnbild für die Erneuerung der jugendlichen Kraft durch Gott (Ps
103,5; Jes 40,31); denn nach antiker Vorstellung fliegt der altgewordene
Adler in die Sonne, verbrennt dort seine Gefieder, taucht dann dreimal in
eine Quelle und wird wieder jung; er soll auch die Tüchtigkeit seiner
Jungen durch Flug in die Sonne testen; er kann Menschen und Tiere in den
Himmel tragen; Symbol für die Taufe, für Christus (Auferstehung und
Himmelfahrt), für die geistige Kraft der Hl. Schrift (Adlerpult); Attribut
des Evangelisten Johannes; als Raubvogel auch Sinnbild des Teufels.
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Ameise
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Die Bibel lobt sie als Vorbild für
Fleiß und vorsorgende Klugheit (Spr 6,6-8; 30,25).
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Affe
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In der Bibel nur erwähnt (1 Kön
10,22; 2 Chr 9,21), wird er später fast ausschließlich zum Sinnbild für
negative menschliche Eigenschaften (Verspieltheit, Bosheit, Schadenfreude,
„Nachäffen"). Luther hält die Affen für besiegte Teufel (Tischreden).
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Bär
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In der Bibel als gefährliches Tier
mehrmals erwähnt, wird er in der christlichen Tradition zur Gestalt des
Unheimlichen, zum Sinnbild des Bösen, mitunter aber auch zum Vorbild für
Seelenführung und die Kunst des Zuhörens: „Sprich wenig, sondern brumme wie
ein Bär, das lässt den, der bei dir Trost sucht, zur Ruhe kommen.“
(Studentenpfarrer Nyssen, Köln) Der Bär ist Attribut des hl. Gallus und des
hl. Korbinian.
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Basilisk
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Fabeltier (Hahn-Schlange), gilt bei
den Kirchenvätern wegen seiner hohen Giftigkeit als Symbol des Todes und
des Teufels. Kann vom Wiesel und vom Greif (beide Christussymbole) besiegt
werden.
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Biber
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Er soll sich auf der Flucht seine
(von den Menschen der Antike sehr begehrten) Geschlechtsteile abbeißen, um
dem Jäger (der es nur auf diese Spezialitäten abgesehen hat) zu entkommen;
Sinnbild für Absage an das Laster, um dem Teufel zu entkommen.
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Biene
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Jesus Sirach sieht sie als Vorbild
für Unscheinbarkeit, gepaart mit Erfolg (Sir 11,13). Der Bienenschwarm mit
Honig, den Simson aus dem Kadaver eines Löwen holt (Ri 14,8-9), wird
christlich als Sinnbild der Auferstehung von den Toten gedeutet. Als Kerzenwachs-Produzentin
war die Biene wichtig für den Gottesdienst und wird deshalb heute noch in
der katholischen Osternacht-Liturgie (Exultet) ausdrücklich genannt. Da man
dachte, Bienen sammeln ihre Brut von den Blumen, sind sie auch Symbol für
Jungfräulichkeit und Maria. Der hl. Ambrosius hat einen Bienenkorb als
Attribut.
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Chamäleon
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In der Bibel nur erwähnt (Lev 11,30),
wird es in neuerer Zeit in Predigten wegen seiner Fähigkeit, rasch die
Hautfarbe zu wechseln, gerne als Beispiel für Opportunismus verwendet.
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Delphin
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Der aus dem Wasser springende Delphin symbolisiert in der
frühen Kirche den (aus dem Taufbad kommenden) Christen, der mit Lust und
Freude, Eifer und Schwung seinen Glauben lebt. Als Schiffbrüchige rettender
und die Toten bergender Freund der Menschen auch Christussymbol.
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Drache
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Mythisches Tier, Symbol für alles
Unheimliche, auch für den Satan (Offb 12,9). Das von Gott bezwungene
Ur-Chaos wird in der Bibel als Drachen-Schlange (Leviatan, Rahab – Jes
27,1; 51,9) dargestellt. Auch dem gläubigen Menschen wird verheißen: „Du
schreitest über Löwen und Nattern, trittst auf Löwen und Drachen.“ (Ps
91,3) Heilige können Drachen töten (z.B. Georg, Margareta), unschädlich
machen (Silvester) oder gar an der Leine führen (Martha). Maria, die Mutter
Jesu, gilt als Urbild des erlösten Menschen und wird daher sehr oft mit
einem Drachen zu ihren Füßen dargestellt (Erfüllung von Röm 16,20: „Der
Gott des Friedens wird den Satan bald zertreten und unter eure Füße
legen“).
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Eidechse
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Es wird erzählt, sie wende, wenn sie im
Alter erblindet, ihr Gesicht zur aufgehenden Sonne, um wieder sehend zu
werden; daher Symbol für die Hinwendung zu Christus und die Heilung durch
sein Licht; manchmal auch Symbol für Tod und dunkle Mächte, da sie sich
angeblich gerne in Grabstätten aufhält.
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Einhorn
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Fabeltier, das sich nur von einer
Jungfrau einfangen lässt; daher Symbol für Christus, der von Maria
„emp-fangen" worden ist. Einhorn kann mit seinem Horn das von der
Schlange vergiftete Wasser reinigen, daher auch Symbol für Taufe.
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Elefant
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Weil er nach alter Ansicht seine
Jungen in einem Fluss gebiert, um sie vor dem Zugriff des Drachen zu
schützen, Symbol der Taufe (das Wasser der Taufe schützt vor der Macht des
Bösen). Mitunter auch als Vorbild der Keuschheit gepriesen, weil er sich
angeblich selten paart.
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Esel
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In der Bibel Beispiel für
Geschlechtslust (Ez 23,20), aber als Reittier des Friedenskönigs (Sach 9,9)
auch Zeichen des Heils. Jesus reitet auf einer Eselin in die Stadt
Jerusalem (Mk 11,1-11). Daran erinnert der Palmesel im Osterbrauchtum.
„Disce a domestico Dei gestare Christum“ = „Lerne vom Haustier, Gottes
Christus zu tragen!“ Der Esel kann auch für die „Torheit des Kreuzes"
stehen (Spottkruzifix vom Palatin: Gekreuzigter mit Eselskopf). Der
Wildesel ist auch Symbol für Enthaltsamkeit, weil er angeblich auf trübes
Wasser verzichtet und geduldig frisches Wasser sucht. Der „musizierende
Esel“ bedeutet in der mittelalterlichen Kunst das weltliche Vergnügen. In
nachbiblische Weihnachtserzählungen und auf Weihnachtsbilder gerät der Esel
zusammen mit dem Ochsen an die Krippe des Jesuskindes, als Auslegung von
Jesaja 1,3: „Der Ochse kennt seinen Besitzer und der Esel die Krippe seines
Herrn ..." Siehe auch Ochs!
Auch die Legende vom „Eselwunder“ des
hl. Antonius v. Padua erzählt, ein Maulesel habe in der konsekrierten
Hostie seinen Herrn erkannt und sich davor niedergekniet.
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Eule
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Sie bezeichnet in vielen Kulturen
Weisheit und Klugheit (weil sie im Dunkeln sehen kann), aber auch Angst vor
dem Tod; eine Stein-Eule in der Kirchenmauer von Notre-Dame in Dijon soll –
so der Volksglaube – bei Berührung Wünsche erfüllen helfen (Christussymbol?
Muttergottessymbol?). Mancherorts wurden früher tote Eulen an Scheunentore
genagelt, um das Böse abzuhalten.
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Fisch
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Im Buch Tobit gilt das Verbrennen von
Herz, Leber und Galle eines seltsamen Fisches als heilsam (Tob 6,7–9). Der
Fisch, ein wichtiges Nahrungsmittel der Antike, ist altchristliches Symbol
für Christus. Die ersten Jünger Jesu waren Fischer. Der auferstandene
Christus isst ein Stück Fisch (Lk 24,42f) und hält mit seinen Jüngern eine
Fischmahlzeit (Joh 21,12ff). Im Griechischen ergeben die Anfangsbuchstaben
der Worte Iesous CHristos THeou Yios Soter (=Jesus Christus, Gottes Sohn,
Retter!) das
Wort ICHTHYS
(=Fisch). Der Fisch ist auch Symbol für die Gläubigen (pisciculi Christi),
die von den Aposteln („Menschenfischer", „reicher Fischfang") für
Christus „gefischt" werden. „Nolli igitur, o bone piscis, Petri hamum
timere: non cecidit, sed consecrat“ = „Keine Angst, lieber Fisch, vor der
Angel des Petrus: Sie tötet nicht, sondern heiligt dich!“ (Ambrosius). Der
Amtsring des Papstes heißt „Fischerring“ (anulus piscatoris).
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Fledermaus
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Im alten China Symbol für Glück und
Wohlstand, im Abendland Symbol für das Unheimliche, Finstere, Dämonische
(vgl. rumänische Dracula-Sage). Heute sind Fledermäuse besonders geschützte
Kirchturmbewohner.
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Fliege
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In der Bibel trägt der Teufel auch
den Spottnamen Beelzebul (oder Beelzebub), was mit „Herr der Fliegen“
übersetzt werden kann. Fliegen werden schon sehr früh mit Krankheiten in
Verbindung gebracht. Vereinzelt gibt es später auch die Ansicht, die
Fliegen (und anderes „Ungeziefer“) seien nicht von Gott, sondern nach dem
Sündenfall vom Teufel zur Plage der Menschen erschaffen worden. Es wird
aber auch überliefert, dass Kapuziner an Hand einer einfachen Stubenfliege
über die Weisheit des Schöpfers gepredigt haben sollen.
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Frosch
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In der Bibel von Gott als Strafe
gegen die unnachgiebigen Ägypter eingesetzt (Ex 7,29ff). In der Symbolik
oft mit der Kröte (siehe dort!) gleichgesetzt; im koptischen Christentum
Sinnbild für Auferstehung und ewiges Leben. Die hitzebeständigen Landfrösche
sind Symbol für die Gläubigen, die sonnenscheuen Wasserfrösche für die
Ungläubigen.
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Fuchs
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Füchse gelten in biblischer Zeit als
Verwüster der Weinberge (Hld 2,15) und sind Sinnbild für die falschen
Propheten (Ez 13,4). Jesus bezeichnet den Fürsten Herodes als „Fuchs“ (Lk
13,32): Symbol der Arglist.
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Gans
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Symbol der ehelichen Treue.
Kennzeichen des hl. Martin, der sich einer späten Legende zufolge vor
seiner Bischofsweihe im Gänsestall versteckt haben soll. Als „Martinigansl“
letzte mancherorts üppige Mahlzeit vor dem Advent.
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Gazelle
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In der Bibel Bild für Schnelligkeit
und Geschicklichkeit (Hld 2,9.17)
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Geier
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In der Bibel Symbol für plötzlich hereinbrechendes
Unheil (Hos 8,1; Hab 1,8), aber auch für die Sicherheit der Wiederkunft
Christi: „Überall wo ein Aas ist, da sammeln sich die Geier!“ (Mt 24,28);
in späterer Zeit auch Mariensymbol, weil das Geierweibchen nach antiker
Ansicht auf wunderbare Weise ihre Jungen gebiert.
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Greif
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Fabeltier (Adler-Löwe: Adlerkopf,
Löwenkörper, Flügel, spitze Ohren), Symbol für den Gott-Menschen Jesus
Christus, den König des Himmels (Adler) und der Erde (Löwe). Der Greif kann
den Basilisken (Symbol des Teufels) besiegen.
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Hahn
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In der Bibel Beispiel für Stolz (Spr
30,31); er gilt aber auch als Mahner zur Wachsamkeit und Treue (an
Kirchtürmen!). Jesus sagt zu Petrus: „Amen, ich sage dir: In dieser Nacht,
noch ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.“ (Mt 26,34). Weil
der Hahnenschrei dann Petrus zu Reuetränen bewegte, ist der Hahn auch
Zeichen der Reue und Umkehr (z.B. an Beichtstühlen dargestellt). Als
Verkörperung des Tages/Lichtes wird er gegen die Schildkröte
(Nacht/Finsternis) kämpfend dargestellt (z.B. Mosaik in Aquileia,
Patriachalbasilika).
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Hase
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Der Schneehase, der seine Fellfarbe
verwandeln kann, wird als Symbol der Verwandlung und Auferstehung gedeutet
(Ambrosius). In Byzanz soll der Hase Symbol für Christus gewesen sein
(Schattenbild der byzantinischen Segenshand erinnert an Hasen). Weil der Hase
angeblich mit offenen Augen schläft, ist er Zeichen für den Auferstandenen,
der nie mehr „entschläft“. Hier mag eine Wurzel für die Idee des
„Osterhasen" liegen. Der bergauf laufende Hase soll schneller als der
Hund sein und ist Sinnbild für die Mühen des Guten, der dem Teufel
entkommt.
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Henne
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Symbol für (mütterliche) Liebe: Jesus
vergleicht seine Liebe zu Jerusalem mit der Liebe einer Henne zu ihren
Küken (Mt 23,37); Symbol für die Kirche, Symbol für Osterzeit (Ei,
Osterei).
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Heuschrecke
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Heuschrecken gehören in der Bibel zu
den von Gott „geschickten“ Strafen (Ex 10,12; Zerstörung der Ernte);
Zeichen asketischen Lebens: Johannes der Täufer soll sich von wildem Honig
und Heuschrecken ernährt haben (Mt 3,4). Die Bibel rühmt auch „Disziplin“
der Heuschrecken (Spr 30,27). Wegen ihrer Eigenschaft des Häutens seit der
Renaissancezeit Auferstehungssymbol (z. B. A. Dürer: „Madonna mit
Heuschrecke“).
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Hirsch
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In der Bibel Bezeichnung für den
Geliebten (Hld 2,9); Symbol für den Menschen, der Gott sucht: „Wie der
Hirsch lechzt nach frischem Wasser, so lechzt meine Seele, Gott, nach dir“
(Ps 42,2); beliebtes Motiv altchristlicher Kunst. Als Schlangenbezwinger ist
der Hirsch auch Symbol für Christus und die Taufe. Ein Hirsch, der ein
Kreuz zwischen dem Geweih trägt, führt in der Legende die Heiligen
Eustachius und Hubertus zum Glauben.
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Hund
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Im Buch Tobit ist neben dem Engel
Raphael ein Hund treuer Begleiter des jungen Tobit auf seiner Reise (Tob
5,17). Der hl. Rochus (14. Jh.) soll, an der Pest erkrankt, täglich von
einem Hund mit Brot versorgt worden sein. Abwertend mit Hunden verglichen werden
im Judentum die Unbeschnittenen (Heiden). In der Ostkirche wird der hl.
Christophorus meist mit Hundekopf dargestellt (eine Legende lässt ihn vom
Stamm der „Hundeköpfigen" abstammen). Als „Hunde des Herrn“ (lat.
Domini canes) bezeichnen sich humorvoll die Dominikaner.
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Hyäne
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Sinnbild für Unentschiedenheit, Unsicherheit,
Schwanken im Glauben, weil sie nach antiker Meinung ihr Geschlecht
wechselt, bald männlich, bald weiblich.
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Igel
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Weil er Schlangen (Sinnbild des
Bösen) tötet, Symbol für Christus, auch für die Jungfrau Maria. Wegen
seiner Stacheln aber auch Sinnbild für die Sünde, in neuerer Zeit für
Kontaktscheu (sich „ein-igeln"!).
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Jakobsmuschel
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Auf Grund einer Legende Symbol für
den Apostel Jakobus und die Pilgerfahrt nach Santiago; wird auch
Pilgermuschel genannt und gilt als Glücks- und Segensbringer.
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Johanniskäfer
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Leuchtkäfer, dessen „Auftreten“ in
die Zeit um den Johannistag (Geburtsfest Johannes des Täufers, 24. Juni)
fällt. Man kann ihn mit einem Wort Jesu über Johannes in Verbindung
bringen: „Jener war die Lampe, die brennt und leuchtet.“ (Joh 5,35)
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Kalb
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Der Tanz um das „goldene Kalb“ (Ex
32,8) gilt in der Bibel als Inbegriff des Götzendienstes, heute als Bild
für extremen Materialismus. Den Gottestreuen wird verheißen: „Ihr werdet
hinausgehen und Freudensprünge machen wie Kälber, die aus dem Stall kommen."
(Mal 3,20) Das Kalb (Opfertier) kann auch Christussymbol sein.
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Kamel
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Jesus zitiert das Kamel in einem
Bildwort: „Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in
das Reich Gottes gelangt.“ (Mt 19,24) Johannes der Täufer trägt ein Gewand
aus „Kamelhaaren“ (Mt 3,4). Da sich das Kamel bückt, um die Lasten der Menschen
aufzunehmen, ist es auch Symbol für Jesus Christus.
Im Islam gilt es als stolzer Kenner
des 100. Namen Allahs (darum trägt es die Nase hoch).
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Katze
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Moderne Meister der Meditation sehen
durch die Katze zwei Grundtendenzen wahrer Religion symbolisiert:
Freiheitsliebe und Suche nach Geborgenheit. Attribut der hl. Gertrud v.
Nivelles (die deshalb auch gegen Mäuse- und Rattenplage angerufen wird). Es
kursiert auch eine Erzählung, Jesus habe zur Zeit seines Erdenwandels eine
Katze vor dem Hungertod gerettet. Nach einer russischen Legende bewachen
Hund und Katze das Paradies.
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Krake (Oktopus)
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Weil das vielarmige Tier seine Beute
durch Tarnung täuscht und dann tödlich umfängt, gilt es als Sinnbild der
Verführung, aber auch des Verrates, der Lüge und des raffgierigen Geizes.
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Kranich
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Sinnbild der Wachsamkeit: Wenn Kraniche
Flugpause machen, hält angeblich einer Wache. Um nicht einzuschlafen, soll
der Wachvogel einen Stein in der Kralle halten.
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Kreuzschnabel
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Der Legende nach hat dieser
Finkenvogel einen überkreuzten Schnabel, weil er die Nägel aus dem Kreuz
Jesu zu ziehen versuchte. Die Schnabelform erinnert an seine Liebestat. Er
wird daher auch „Christvogel" genannt.
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Krokodil
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In der Bibel Symbol für die
bedrohliche Macht Ägyptens (Ez 29,3), später Symbol für Gefährlichkeit des
Lasters, aber auch für Reue (?). Da es angeblich aus List weint, um Opfer
anzulocken, werden „Krokodilstränen“ zum Sinnbild für List und Heuchelei
(z.B. in Luthers Schriften).
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Kröte
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Wegen angeblicher Giftigkeit Symbol
für Dämonisches, andererseits auch Symbol für Gebärmutter (soll Krötenform
haben) und Fruchtbarkeit; Kröten in Wachsform sind als Votivgaben in
Wallfahrtsorten zu finden. Siehe auch Frosch!
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Lamm
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Beliebtes Opfertier, Symbol für
Christus, der von Johannes dem Täufer als „Lamm Gottes“ (Joh 1,29)
bezeichnet wird. Von daher wird auch die konsekrierte Hostie „Lamm Gottes“
genannt. Das Lamm ist auch Symbol für die Gläubigen und alle Menschen,
deren „guter Hirte“ Gott bzw. Christus ist. Ein Halsband (Pallium) aus
Lammwolle ist seit 1500 Jahren Würdezeichen des Papstes und der kath.
Erzbischöfe. Kleine vom Papst geweihte Wachslämmer, auch „Agnus Dei"
genannt, waren Jahrhunderte lang beliebte Segenszeichen für Leib und Leben,
Haus und Acker. Als „schwarze Schafe“ werden Außenseiter oder kriminelle
Menschen bezeichnet. Siehe auch Ziegenbock! Das Lamm ist Attribut
Johannes des Täufers und der hl. Agnes.
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Lerche
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Die Lerche singt nur, wenn sie sich
zum Himmel erhebt, und ist so Sinnbild für die Verbindung zwischen Himmel
und Erde, auch für das Priestertum. Ihr Singen wird im Volkslied „Beten“
genannt (Morgengebet der Schöpfung). Ihr lateinischer Name „Alauda“ wurde
als „Lauda Deum“ (Lobe Gott!) gedeutet.
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Leviatan
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Mythisches Tier in der Bibel (Jes
27,1): große Schlange oder Drache; bezeichnet in mythischer Sprache das
Meer und wird zum Bild für die gottfeindliche Macht (Chaosmacht). Gott ist
der Bezwinger des Leviatans (Jes 27,1; 51,9) und Ordner der Schöpfung. Siehe
auch Drache!
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Löwe
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In Bibel und Tradition Symbol für
(Königs-) Macht, Gefährlichkeit, für Teufel (1 Petr 5,8) und Hölle („Rachen
des Löwen“), aber auch für die schützende Kraft Gottes (Hos 5,14). Jesus
wird „Löwe aus dem Stamme Juda“ (Offb 5,5) genannt in Anspielung an die
messianische Weissagung von Gen 49,9-11. Der Löwe, der mit dem Schweif
seine Spuren verwischt, ist Sinnbild für die geheimnisvolle Herkunft Jesu
(Menschwerdung Gottes). Auch Auferstehungssymbol, weil man meinte, er könne
mit offenen Augen schlafen und er könne seine totgeborenen Jungen durch
Anatmen am dritten Tag zum Leben erwecken. Der Löwe ist Symbol für den
Evangelisten Markus und Attribut des hl. Hieronymus, der mit einem Löwen
zusammengelebt haben soll.
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Marienkäfer
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In vielen europäischen Sprachen trägt
er einen Namen, der sich auf Maria, die Mutter Jesu, bezieht. Der
landwirtschaftliche Nützling gilt im Volksglauben als von Maria geschickter
Himmelsbote und Glücksbringer.
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Maus
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Als Nagetier und „Lebensmitteldieb“
in alten (Not-) Zeiten gefürchtet; Symbol für Naschhaftigkeit, Zerstörung,
Teufel, Irrlehre.
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Möwe
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Wurde in jüngerer Zeit zum Symbol der
Freiheit (keine spezielle christliche Bedeutung).
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Motte
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Zusammen mit dem Wurm (siehe dort!)
Sinnbild für die Hinfälligkeit irdischer Schätze. Jesus warnt: „Sammelt
euch nicht Schätze hier auf der Erde, wo Motte und Wurm sie zerstören ...!“
(Mt 6,19)
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Muschel
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Die beiden Schalen der Perlmuschel
werden als Neues und Altes Testament gedeutet (Christus als Perle); die
Entstehung der Perle in der Muschel (nach antiker Vorstellung durch Tau vom
Himmel, der mittels Sonnenstrahls in die Muschel dringt, ausgelöst) versinnbildlicht
die jungfräuliche Empfängnis.
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Ochs
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In der Bibel Sinnbild für die Arbeit
der Apostel und der Vorsteher der Kirche (1 Kor 9,9ff; 1 Tim 5,17ff). Der
geschlachtete Mastochse ist charakteristisch für ein großes Fest (Mt 22,4).
Der Ochs an der Weihnachtskrippe wird als Vertreter des Judentums, der Esel
als Vertreter des Heidentums gedeutet. Siehe auch Esel!
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Panther
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Das beliebte Wappentier (z.B.
Steiermark in Österreich) ist Symbol für den auferstandenen Christus, weil
der Panther – so eine antike Meinung –, nachdem er sich gesättigt hat, drei
Tage schläft, um dann aufzustehen und seine Stimme zu erheben, wobei sein
Mund Wohlgeruch verströmt, der die anderen Tiere anlockt und versammelt;
nur der Drache fürchtet sich und versteckt sich.
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Papagei
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Mittelalterliches Symbol für die
Jungfrau Maria. Der natürliche Ruf des Papageien wird als „Ave“ gedeutet.
Da manche Papageien menschliche Worte „nachsprechen“ können, müssen sie in
Predigten als Sinnbild für Menschen, die die Meinungen anderer unkritisch
„nachplappern“, herhalten.
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Pelikan
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Symbol für Christus, seinen Opfertod
und die Eucharistie, weil der Pelikan nach antiker Vorstellung seine Jungen
mit dem eigenen Blut ernährt und sogar zum Leben erweckt. Jesus wird in
einem kath. Hymnus als „Pie Pelicane“ angerufen.
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Pfau
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Da sein Fleisch in der Antike als
unverweslich gilt, sehen Christen in ihm ein Symbol für die Auferstehung
und den (unverweslichen) Auferstehungsleib, auch Sinnbild für die
Gläubigen, die mit der Eucharistie ewiges Leben empfangen. Sein klagender
Schrei erinnert manche an die Reueklage der Sünder.
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Pferd
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Der wiederkommende Christus reitet in
der Apokalypse auf einem „weißen Pferd“ (Offb 19,11); der Schimmel ist auch
Reittier des christlichen Kaisers und des Papstes, Symbol für die Kirche;
wegen seines Springens ist das Pferd auch Symbol für die aufsteigende
Seele, für Auferstehung und Himmelfahrt. Eine Legende will wissen, Jesus
habe das Pferd des hl. Stephanus geheilt. Am Stephanitag (26.12) finden
jedenfalls vielerorts Pferdesegnungen statt (seit über 1000 Jahren
bezeugter Brauch). Das Pferd kann auch Symbol für den Stolz sein. Der
Teufel erscheint in volkstümlichen Darstellungen gerne mit Pferdefuß.
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Phönix
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Mythischer Vogel, der im Feuer
stirbt, um dann innerhalb von drei Tagen aus der Asche wieder neu zum Leben
zu erstehen; Symbol für den auferstandenen Christus. Seine zwei
wohlriechenden Flügel versinnbildlichen das Alte und Neue Testament.
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Rabe
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Bei den Kirchenvätern Symbol für den
Sünder; sein Schrei wird legendär als „cras, cras!“ (lat. für „morgen,
morgen!" im Sinne von: „nicht heute!“) und damit als Verlockung, die
Verwirklichung eines guten Vorsatzes hinauszuschieben, verstanden. In der
Bibel ist der Rabe auch Werkzeug Gottes bei der Versorgung des Propheten
Elija (1 Kön 17,4). Jesus lehrt: „Seht auf die Raben: Sie säen nicht und
ernten nicht, sie haben keinen Speicher und keine Scheune; denn Gott
ernährt sie. Wie viel mehr seid ihr wert als die Vögel!“ (Lk 12,24). Weil
er die Finsternis mehr liebt als das Licht, ist der Nachtrabe auch Symbol
für Christus, der die Sünder und Heiden mehr liebt als die „Gerechten“. Als
mythologisch weiser Vogel ist der Rabe Attribut von Heiligen (z.B. Benedikt
v. Nursia).
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Rebhuhn
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Symbol für Einsicht und
Gotteserkenntnis. Das Rebhuhn stiehlt – so eine antike Meinung – anderen
die Eier und brütet sie aus. Wenn die Jungen aber groß sind und die Stimme
ihrer echten Mutter hören, erkennen sie diese sofort und folgen ihr. Vgl.
das Christuswort: „Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie, und
sie folgen mir.“ (Joh 10,27) Der Apostel Johannes – so eine Legende – soll
gerne mit einem zahmen Rebhuhn gespielt haben.
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Reh
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In der Bibel werden Rehe nur am
„Speisezettel“ König Salomos erwähnt (1 Kön 5,3). In Legenden erscheinen
sie als Führer zum Heiligen.
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Salamander
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Nach antiker Vorstellung kann er
Feuer löschen, ja im Feuer überleben, deshalb wird er Symbol für die
Gerechten, die mit dem Feuer der Leidenschaften fertig werden können.
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Schildkröte
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Symbol der Unterwelt („tartaros“ –
„tartaruga“) und Finsternis (ihr Gegenspieler ist manchmal der Hahn!), aber
auch der Fruchtbarkeit (viele Eier), der Häuslichkeit (Panzerhaus), der
Keuschheit (Panzerbekleidung?), der Bedachtsamkeit und der Geduld.
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Schlange
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In der Bibel Symbol der Versuchung
und des Teufels, aber auch der Klugheit. Jesus mahnt: „Seid klug wie die
Schlangen ...!“ (Mt 10,16) Eine Schlange, die ihren Schwanz verschlingt
(Uroborus), ist Symbol für die Ewigkeit (Schlangenring). Wegen ihrer Häutung
(nach angeblich 40-tägigem Fasten!) auch Symbol der Wandlung und
Auferstehung. Die „eherne Schlange“, die Moses an einer Stange befestigt
(Num 21), ist ein Heilszeichen und wird im Neuen Testament als Vorausbild
des gekreuzigten Christus gedeutet (Joh 3,14). Der Bischofsstab
byzantinischer und koptischer Bischöfe trägt an der Spitze zwei Schlangen
(als Mahnung zur pastoralen Klugheit).
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Schmetterling
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In neuerer Zeit gern als Symbol für die
Auferstehung gedeutet: Das irdische Leben (Raupe) muss vergehen, damit ein
neues, schöneres Leben (Schmetterling) folgen kann. Das griechische Wort
„psyche“ bedeutet „Seele, Leben“ und auch „Schmetterling“.
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Schnecke
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Symbol für Auferstehung, weil die
Schnecke im Frühling (Osterzeit) den Deckel ihres Hauses sprengt und sich
wieder regt und als lebend erweist. Auch Symbol für die Jungfrau Maria und
die Haltung der Geduld.
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Schwalbe
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Die nistende Schwalbe ist in der
Bibel Sinnbild für die Geborgenheit des Gottsuchers bei Gott (Ps 84,4), ihr
Zwitschern Bild für inniges Beten (Jes 38,14). Als Frühlingsbote steht sie
auch für Freude (nach harter „winterlicher" Mühe) und Auferstehung. Da
man früher annahm, sie könne ihre blinden Jungen mittels Schöllkrautes von
der Blindheit heilen, ist sie auch Symbol für Buße (Heilung von geistiger
Blindheit). In manchen Gegenden gilt sie als Marienvogel oder
Muttergottesvogel: „Zu Mariä Geburt (8.9.) fliegen die Schwalben alle furt,
zu Mariä Verkündigung (25.3.) kommen sie wiederum.“
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Schwan
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Symbol der Reifung (Gefieder wird
immer weißer), der Reinheit, der Jungfrau Maria; Symbol der Kartäuser und
der Zisterzienser von Salem. Der Schwan wurde auch zum Attribut Martin
Luthers auf Grund eines Wortes von Jan Hus, das dieser vor seinem Feuertod gesprochen
haben soll: „Jetzt werden sie eine Gans [Hus heißt Gans] braten, in 100
Jahren wird ein Schwan singen!“ Luther sah sich als diesen Schwan.
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Schwein
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In der Bibel kein Sinnbild für Glück,
sondern für kultische und moralische Unreinheit. In diesem Sinn warnt auch
Jesus, „Perlen vor die Schweine zu werfen“ (Mt 7,6). Das sich nach der
Schwemme gleich wieder suhlende Schwein ist Bild für den rückfälligen Sünder
(2 Petr 2,22). „Schweinisch“ wird zum Synonym für „unkeusch“. Sein Fleisch
dürfen Christen essen. (Im Judentum und Islam zählt das Verbot,
Schweinefleisch zu essen, zu den wichtigsten Speisevorschriften.) Patron
der Hausschweine ist der hl. Einsiedler Antonius („Sautoni"), weil
Antonitermönche früher erfolgreich Schweinezucht betrieben haben sollen.
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Seepferdchen
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Kommt in der Bibel nicht vor; Symbol
für Schönheit, Anmut, Monogamie, Friedfertigkeit, in jüngerer Zeit auch für
Vaterliebe, weil das Männchen die befruchteten Eier in der Bauchtasche
austrägt und dann „gebiert".
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Skorpion
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Symbol des Unheimlichen, Bösen,
Dämonischen. Jesus verwendet diese Symbolik: „Seht, ich habe euch die
Vollmacht gegeben, auf Schlangen und Skorpione zu treten und die ganze
Macht des Feindes zu überwinden. Nichts wird euch schaden können!“ (Lk
10,19)
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Spatz/
Sperling
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Jesus lehrt, dass Gott sich auch der
Spatzen annimmt (Mt 10,29); Symbol für Gottvertrauen (Ps 84,4): Der Fromme
kann wie ein Sperling im Tempel Gottes nisten.
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Specht
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Der klopfende Specht gilt als
Sinnbild für inständiges Gebet (Xanten, St. Victor, neuer Altar): „Bittet,
dann wird euch gegeben; sucht, dann werdet ihr finden; klopft an, dann wird
euch geöffnet.“ (Mt7,7). Er kann aber auch für den Teufel stehen, der Menschen
sucht, die innerlich hohl sind.
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Stier
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Wichtiges Opfertier im Tempelkult des
Alten Testamentes und Symbol der Stärke (Ps 92,11). Symbol des Evangelisten
Lukas; Attribut des hl. Papstes Silvester (soll der Legende nach einen
Stier zum Leben erweckt haben). Auf Grund einer lateinischen Falschübersetzung
von Ex 43,30 wird Mose oft mit „Stierhörnern“ (Zeichen der Kraft)
dargestellt (im Urtext sind „Strahlen“ gemeint). Im Volksglauben ist der
Stier auch Reittier des Teufels. Papst Pius V. hat 1567 (im Schreiben „De
salutis gregis dominici") die Stierkämpfe verboten (leider nicht
erfolgreich).
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Storch
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In der hebräischen Bibel heißt er
(weiblich) „chasidah“ (= die Fromme, Liebreiche). Wegen der Zweifarbigkeit
seines Gefieders galt er später als Symbol für die „zwei Naturen“ Christi
(Göttlichkeit und Menschlichkeit); sein Wegzug und seine Wiederkehr als
Zugvogel sind Sinnbild für Himmelfahrt und Wiederkunft Christi; als Vorbild
gelten seine Wachsamkeit (lässt Nest nie unbewacht) und seine Elternliebe.
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Strauß
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Nach Ijob 39,12-14 überlässt die
Straußenhenne ihre Eier leichtsinnig dem warmen Sand und der brütenden
Sonne. Andere meinen, sie brüte ihre Jungen bloß durch Blicke aus: in
diesem Fall Symbol für Christus, auch für jungfräuliche Geburt und die
Jungfrau Maria. Wedel aus Straußenfedern spielten früher im
Papstzeremoniell eine Rolle. Da der Strauß trotz Flügel nicht fliegen kann,
gilt er auch als Beispiel für Heuchelei
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Taube
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Bezeichnung für geliebte Frau (Hld
2,14), vor allem aber Symbol für den Heiligen Geist (Mt 3,16), auch für die
Seele (Seelenvogel) und Maria, die Mutter Jesu. Noahs Taube mit dem Ölzweig
im Schnabel (Gen 8,11) ist Symbol für Rettung und Frieden, für den Bund
Gottes mit allen Menschen und Tieren. Jesus zitiert die Tauben als
Vorbilder für Arglosigkeit (Mt 10,16).
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Wachtel
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Von Gott geschickte Wachteln dienen
den Israeliten als Speise in der Wüste (Ex16,13; Num11,31f.); Zeichen der
wunderbaren Fürsorge Gottes.
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Wal
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Der Wal ist oft Symbol des alles
verschlingenden Teufels. Der „große Fisch“, der laut biblischer Erzählung
(Buch Jona) den Propheten Jona verschlingt und wieder an Land speit, ist
Symbol für die Auferstehung Christi (Mt 12,40). Luthers Bibelübersetzung sieht
in diesem Fisch einen „Walfisch".
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Walross
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In alter Vorstellung König der
Fische: Wie die Fische zu ihm hinschwimmen, so sollen Menschen zu Gott
pilgern.
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Widder
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Siehe Lamm! Das Widderhorn ist im
Alten Testament wichtiges sakrales Blasinstrument (Lev 25,8-31). Das
hebräische Wort für Widder „jobel“ ist daher das Ursprungswort für
„Jubiläum“, „Jubel“ etc.
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Wiedehopf
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Muster der Kindesliebe, weil nach
antiker Ansicht die Wiedehopf-Jungen ihre fluguntauglichen alten Eltern
liebevoll gesund pflegen.
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Wiesel
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In der Antike beliebtes Haustier,
gerühmt für seinen mutigen Kampf gegen Schlangen, Ratten, Basilisken; soll
heilkundig sein und seine toten Jungen wiederbeleben können; Symbol für
Christus und die Gläubigen. Weil das Wiesel angeblich lieber stirbt, als
sich schmutzig zu machen, Symbol für Reinheit und Keuschheit.
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Wolf
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Symbol der Bedrohung: Jesus sagt
seinen Jüngern: „Seht, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe;
seid daher klug wie die Schlangen und arglos wie die Tauben!“ (Lk10,16).
Hat Jesus dabei auch an die Macht und Grausamkeit Roms gedacht? (Die Wölfin
ist Symbol Roms.) Falsche Propheten sind „Wölfe in Schafspelzen“ (Mt 7,15).
In mittelalterlichen Legenden verkleidet sich der Teufel gerne als Wolf.
Der hl. Franziskus soll den gefährlichen Wolf von Gubbio überzeugt haben,
fortan friedlich zu leben.
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Wurm
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„Motte und Wurm“ zerstören – so die
Bibel – irdische Schätze (Mt 6,19). Da auch der Mensch im Grab von „Würmern
gefressen“ wird, steht der Wurm für Vergänglichkeit, Tod und (zusammen mit
dem Feuer) auch für die Hölle (Mk 9,48). Er ist auch Zeichen der Niedrigkeit
(Ps 22,7). Als „Gewissenswurm“ ist er bildlicher Ausdruck für das
anklagende Gewissen. Wurm, Schlange (griechisch drakon) und Drache (Lindwurm!) sind in Sage
und Legende bedeutungsähnlich und oft austauschbar.
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Ziegenbock
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Nach Mt 25,32 trennt der
Weltenrichter die Gerechten von den Ungerechten wie der Hirte die Schafe
von den (Ziegen-) Böcken. Der Ziegenbock gilt in der späteren Tradition als
Sinnbild für den Sünder, für Unkeuschheit, für den Teufel; in der christl.
Kunst ist er auch Symbol für das Judentum (wegen der Tieropfer!) und selten
für Christus in der Funktion als „Sündenbock“ (Lev 16,5ff).
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Quellen: Bibel I Physiologus-Literatur I
Lexikon der christlichen Ikonographie, 8 Bände, Verlag Herder Freiburg i. B.
1968 I Manfred Lurker, Wörterbuch biblischer
Bilder und Symbole, München 1973 I Hiltgart L.
Keller, Reclams Lexikon der Heiligen und biblischen Gestalten, 9. Auflage,
Stuttgart 2001I Lexikon für Theologie und
Kirche, 14 Bände, 1957f I etc.
Diese von mir
zusammengetragenen Daten werden ständig ergänzt.
Siehe auch: Tiere - Attribute von Heiligen (Liste)
Karl Veitschegger (2001)
Tiere in der Bibel
Tiere – Attribute von Heiligen
Physiologus
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